Freitag, 26. März 2010


The Vibrators, Demo, ca '76/77.






„aus vielen ein volk. – out of many one people“ so lautet das nationale motto von jamaika und weist auf die gemischte bevölkerung hin, die ursprünglich aud afrikanischen, asiatischen und europäischen ländern stammt. man sagt, dass diese vielen völker im inselnamen vereint seien. jeder buchstabe steht für eine bevölkerungsgruppe:

j
für die juden, die bereits um 1580 zur zeit der spanischen herrschaft aus portugal einwanderten;
a
für afrikaner, die von ca 1550 – 1808, dem jahr des gesetzlichen verbotes des sklavenhandels, aus west – und zentralafrika als sklaven nach jamaika gebracht wurden und die mit ca 80% die grösste ethnische gruppe darstellen;
m
für maroons, die sich 1655, als die engländer die insel von den spaniern eroberten, in die berge zurückzogen und die engländer für nahezu 70 jahre bekämpften. beide seiten einigten sich auf einen verhandlungsfrieden, der den maroons bis zum heutigen tag begrenzte autonomie gewährt.
a
für amerikaner und europäer, zu denen auch deutsche einwanderer zählen. die deutschen kamen nach 1834, dem jahr der endgültigen abschaffung des sklavensystems nach jamaika;
i
für inder und
c
für chinesen. auch diese beiden bevölkerungsgruppen kamen erst nach 1838, und zwar ursprünglich als vertragsarbeiter nach jamaika. die plantagenbesitzer heuerten sie als arbeiter aus den englischen kolonien an, weil viele der früheren sklaven die plantagen verliessen.
a
für die arawak – indianer, die auf der insel lebten, als kolumbus im frühjahr 1494 auf jamaika landete. die arawak überlebten die gewaltsame eroberung der insel durch die spanier nicht. fronarbeit und eingeschleppte krankheiten hatten die ca 100 000 bewohner der insel bereits 100 jahre später dahingerafft. wenngleich von ihnen sehr wenige zeugnisse geblieben sind, so geht doch der name jamaika auf die arawak zurück. sie nannten ihre insel „xaymaica“ – „land der wälder und des wassers“.

(aus: annette kühnel: patois für jamaika)

clancy eccles














prince pompidou & king tubby (1974)