Donnerstag, 26. November 2009


ein buch von j. sidney jones mit dem titel „hitlers weg begann in wien“ beleuchtet die jahre 1907 bis 1913, in denen der junge onkel dolfi von linz nach wien übersiedelt, zweimal die aufnahmeprüfung an der kunstakademie vergeigt, sich mit wagner, mehlspeisen und antisemitismus darüber hinwegtröstet und zeitgleich mit figuren wie mahler, freud und trotzki in der donaumetropole merkwürdige ideen ausbrütet.



das ganze ist wie eine amerikanische revue zusammengestellt, worin lange blicke auf das damalige kulturelle leben geworfen werden, die aber immer wieder zusammenhanglos und unverbunden vor hitlers zimmertür im männerwohnheim enden.



was dahinter vorging, kolportiert j. sidney james aus ca. 20.000 im anhang aufgelisteten quellen, deren relevanz und aussagekraft den oberflächlichen leser bestenfalls an die hanebüchenen exkursionen auf n24 erinnert.



das buch ist aufgrund der dummheit seines autors frei von jedem gesunden unterhaltungs – oder dokumentationswert, das einzig lustige sind die s/w-reproduktionen von onkel dolfis architekturskizzen und aquarellen, die belegen, was für eine zeichnerische nulpe der später zu grosser beliebtheit gekommene diktator eigentlich war.



wenn man die bilder etwas genauer betrachtet, stellt man fest, dass onkel dolfi ein wahres anti-talent für perspektive besass, was ihn im nachhinein betrachtet vielleicht für seine spätere laufbahn als volksverhetzer prädestinierte, die er aufgrund ausbleibenden künstlerischen erfolges zu ergreifen gezwungen war. aber das ist eine andere geschichte und sie wird keinesfalls von j. sidney james in diesem 350 - seiten schmöker erzählt, sondern eher von monty python, - falls man sich für die philosofischen seiten der weltgeschichte interessieren sollte.





Freitag, 5. Juni 2009
Richard Vinen, Thatcher's Britain, Simon & Schuster UK Ltd, 2009.
Maggie

Hier wird auf vierhundertunddrei Seiten mühselig beschrieben, was sich in einem einzigen Satz zusammenfassen läßt: England unter Thatcher war voll scheiße.