brd 1980
regie: muscha & trini trimpop
mit felix auer, michelle klose, jochen schmidt u.a.

humanes töten ist ein glam-trash-industrial film (18mm), in dem es um schweinereien geht.
die darsteller wurden fast alle aus dem ratinger hof publikum rekrutiert.
die hauptrolle spielt ein typ, der zwar nichts mit der dortigen musikszene zu tun hatte, dafür aber wie joe dallessandro für arme aussieht.

die handlung beginnt damit, dass der arbeitslose hauptdarsteller, der vom amt zu einem vorstellungsgespräch in einen schlachthof geschickt wird, dort in einem büro mit schon ziemlich vielen deko-schweinchen auf dem schreibtisch von der sekretärin (brigitte bühler, zugleich produzentin dieses films in einer kleinen solonummer) zum boss weitergereicht wird, welcher schauspielerisch herausragend bei einem merkwürdigen einstellungsgespräch ausführlich die vorzüge von schweinen schildert und währenddessen rohe leber von cocktailspiesschen lutscht, was dazu führt, dass der held am nächsten tag als neuer unter 4-5 schon vorhandenen, zart bis hart übergeschnappten schlachtarbeitern zur schicht antreten darf.



der film ist mit ätzender prägnanz gedreht. die requisiten schrauben sich in den kopf. der held hat ein radio, aus dem immer die richtige musik tönt: 50er jahre songs und schnulzen. er geht in die disco und lernt eine frau kennen, die schliesslich zu ihm zieht.



die arbeit und der alltag werden ebenso sparsam wie überdreht dargestellt. wenn die darsteller essen oder trinken, sind die geräusche lauter als die immer wieder erklingende „richtige musik“ aus dem radio.
unter den schlachtarbeitern ist mir michael jansen (padlt noidlt) aufgrund seiner damals noch vorhandenen haarpracht aufgefallen.



humanes töten hat das ätzende flair von kaltem krieg und drogenkater, ein richtiges ende darf jeder zuschauer, der sich die 2 stunden verbilligt antut ebenfalls erwarten, aber davon verrate ich hier nicht mehr, als dass es menschen mit vorliebe für schnitzel, haxe oder sülze immer wieder hart ankommen wird, diesen film zu sehen.

tapper zukie: message to pork eaters