Sonntag, 26. September 2010








passend zu den neuesten technischen entwicklungen, bei denen sämtlichen drogen zugunsten ihrer hilfreichen einsetzung als allgemeines heilmittel ihre berauschende wirkung entzogen wird, entzieht man punk die musik und macht ihn dadurch viel haltbarer als durch andauerndes abspielen von clash und sex pistols.





Freitag, 24. September 2010

STRAIGHT FROM THE HORSE'S PIEL from Die Antwoord on Vimeo.

das sind unsere kinder und enkel. brüder und schwestern im geiste derselben sache, für die einst das wort "punk" abgenüzt wurde. sieh mal an. erfrischender beweis dafür, dass alles was nervt nicht unbedingt zu langeweile gerinnt. unauffällig geklaut von daniel deckers weiter unten erwähntem blog.






wer sich nach mehr als 30 jahren nicht mehr genau daran erinnert, wie power pop eigentlich aussah, der werfe einen blick nach dort:
http://www.barneybubbles.com/blog/
fast alle lieblingscover einer bestimmten ära stammen aus seinem labor.

und wenn man schon mal vor ort ist, beachte man gleichzeitig die grossartigen grafiken von bazooka, die seit 1978 der neuzeit auch aus frankreich visuell den weg bereiteten.






der geflügelte hundekopf mit pluto-ohren und blitzbart begegnete mir 1976 auf den labels von "grease" (flamin groovies) und "metallic ko" (stooges), die ich damals per mailorder irgendwo bestellt hatte.

den unperfekten sound beider platten verknüpfte ich spontan mit dem freaky logo, das mir als comic-fan und 15-jährigem liebhaber möglichst vielgeschmähter musik wie eine ikone aus der unterwelt erschien, deren symbolkraft durch die spärlichkeit der wenigen infos, die über dieses label zirkulierten ins unendliche gesteigert wurde.

skydog-platten klangen wie bootlegs, und bootlegs waren das grösste. erfreut nahm ich zur kenntnis, dass diese subversive hexerei unweit von köln stattfand, was bedeuten musste, dass es zwar in paris keinen eigenständigen rock, aber immerhin sehr grosse fans von solchem gab.

marc zermati gehört nach heutigem informationsstand zu den ganz wenigen, ganz grossen visionären im backstage-bereich des punk, und wo immer sein name fällt, dominiert garantiert kein marketing-konzept, sondern ein sagenhafter riecher für ungeschliffene diamanten.

selbst wenn man (wie ich) kein wort französisch versteht, achte man bloss auf die plakate im hintergrund und man wird erschüttert nachvollziehen, dass zermati der beste punk-vorkoster, -verleger, -promoter, -inspirator und veranstalter aller zeiten war, obwohl er wie eine picon-werbung aussieht.






Donnerstag, 23. September 2010




Dienstag, 21. September 2010
hier geht es um ein dilemma, an dem ich zeitlebens leide:
nette menschen machen schlechte musik.



ich glaubte, dass solcher schmerz global bekannt sei, aber er drückt anscheinend nur mir allein aufs gemüt. hier wieder so:



daniel decker, seines zeichens labelchef von lolila und musiker bei pawn shop orchestra, kiesgroup, nirwana mouskouri, er france und 1000 weiteren tönenden projekten, ist ein sympathischer junger mann, mit dem man sich sehr gut über musik unterhalten kann.

http://www.kotzendes-einhorn.de/blog/

leider ist er a) respektvoll gegen mein fortgeschrittenes alter, und b) wahrscheinlich davon überzeugt, dass ich geschmacklich von vorgestern bin, sonst wäre es längst ein leichtes spiel gewesen, ihn mittels guter laune von seinem unseligen singer-songwriter-trip abzubringen, in den er sich mysteriöserweise verstrickt hat.



wie nett daniel decker wirklich ist, und wie sehr sein sicherer instinkt für gute musik ihn nach menschlichem ermessen vor eigenproduktionen wie "enklave" bewahren müsste, zeigt die tatsache, dass er mir im vergangenen februar als erster



DIE ANTWOORD vorspielte, ganz zu schweigen von seiner mittlerweile 2,5 jahre währenden unerschütterlichen unterstützung



bei der noch immer ausstehenden schweren geburt unseres gemeinsamen, dicken (rondo/lolila/pure freude) compilation - säuglings.




Samstag, 18. September 2010








Donnerstag, 16. September 2010


wer war der drolligste frühpunk im land?



die gute alte zeit gehört wieder unserem guten alten feind, dem sie in einer blechkassette endlich gut genug gefällt, um sie hochzuhalten und die luft damit zu wedeln, auf dass dem bürger aufgehe, wie gut es doch damals war, als er noch nicht wusste, dass unbekannte dinge, die er weder leiden noch verstehen mochte, einmal zu seiner erbauung beitragen würden.

(fotos von susanne leibgirries und pascal hoffmann)




Samstag, 4. September 2010